Streiktag in unserer Praxis: Für eine bessere zahnärztliche Versorgung
Heute ist ein besonderer Tag in unserer Zahnarztpraxis – es ist Streiktag. Aber warum streiken wir, und was steckt dahinter?
In der Zahnmedizin stehen wir vor großen Herausforderungen. Unsere Bezahlung basiert auf veralteten Preisen, die seit fast 60 Jahren unverändert sind. Die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) von 1965 bildet die Grundlage für unsere Honorare, obwohl sich die Kosten und die Technologie in der Zahnmedizin in dieser Zeit erheblich weiterentwickelt haben.
Zusätzlich dazu werden unsere Leistungen für gesetzlich Versicherte über den Bewertungsmaßstab zahnärztlicher Leistungen (BEMA) abgerechnet. Hierbei steigt der Punktwert, der die Abrechnung bestimmt, nur halb so schnell wie die Lohnkostenentwicklung. Das führt dazu, dass unsere Leistungen unterbewertet werden und wir Schwierigkeiten haben, die steigenden Kosten zu decken.
Die Einführung von Budgets für bestimmte Leistungen hat unsere Flexibilität in der Patientenversorgung weiter eingeschränkt. Wenn wir mehr Zeit und Aufmerksamkeit einem Patienten widmen wollen oder nach dem aktuellen Stand der Zahnmedizin arbeiten möchten, ist dies nicht im Leistungskatalog enthalten. Es bleibt eine Differenz, die die Patienten dann selbst zahlen müssten.
Wir streiken, um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und für angemessene Vergütung zu kämpfen. Die steigenden Kosten, veralteten Preise und der stagnierende Punktwert beeinflussen auch die Gehälter unserer Mitarbeiter. Wir hoffen auf politische Maßnahmen, um die Situation zu verbessern und unseren Patienten eine bezahlbare zahnärztliche Versorgung zu gewährleisten.
Unsere Praxis bleibt heute geschlossen, aber wir sind fest entschlossen, für eine bessere Zukunft der Zahnmedizin zu kämpfen. Wir danken unseren Patienten für ihr Verständnis und ihre Unterstützung.
Gemeinsam setzen wir uns für eine bessere zahnärztliche Versorgung ein!